Über das Licht von Allerheiligen…

Der 1. November ist der Tag von Allerheiligen. An diesem Tag werden, wie der Name verkündet, alle Heiligen gefeiert, sprich alle, die sich im göttlichen Licht befanden, die Zeugen göttlicher Erscheinungen waren und durch ihre Taten die Botschaft Christi vermittelt haben.

Viele wurden von der Kirche anerkannt und heilig gesprochen, wurden so zu Vorbildern. Viele bleiben unbekannt.

Dieser Tag ist für jedermann die Gelegenheit alle zu verehren, die bekannten wie die unbekannten, alle die uns in unserem christlichen Leben leiten, und die zukünftigen.  

Dies erinnert uns daran, dass zunächst alle Heiligen einfache Diener Gottes sind, wie Sie und ich. Und dass es für jedermann möglich ist, den Weg der Heiligkeit einzuschlagen, denn dieser ist vielfältig, oft unverhofft, aber zugänglich. Er ist keiner Elite vorbehalten, sondern betrifft jene, die treu und demütig in die Fußstapfen des Herrn treten, die seine Botschaft übermitteln und sich in den Dienst von Mitmenschen stellen, der Sünde entsagen.  

Das Leben der Heiligen ist eine Demonstration Gottes. Durch Sie richtet er sich an uns und führt uns. Es ist der Ausdruck seiner Liebe für uns. Die Heiligen machen die glückliche Erfahrung, Gott in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen und diese Freude mit anderen zu teilen.

Nutzen Sie das Fest von Allerheiligen im Rahmen der Familie. Es ist ein Moment des Teilens. Es ist die Gelegenheit, eine Pause einzulegen, sich auf einen Heiligen insbesondere zu besinnen und auf dessen Lebensgeschichte. Sich der Gemeinschaft der Heiligen anzuschließen und das Beten zu intensivieren.

Das Fest beginnt mit der Vesper vom 31. Oktober und endet mit dem Ausgang des 1. Novembers.  Die Ursprünge dieses Festes gehen auf das 4. Jhdt. zurück: die syrische Kirche widmete einen Tag dem Gedenken an alle Märtyrer. Drei Jahrhunderte später, im Zuge der Christianisierung der Heiden, verwandelt Papst Bonifatius IV. einen römischen Tempel, der allen Göttern geweiht war, (das Pantheon), in eine Kirche, die allen Heiligen gewidmet war. Dies verbreitete sich dann über das ganze Abendland, an verschiedenen Tagen, bevor schließlich im Jahr 835 der 1. November festgelegt wurde. 

… um die Seelen der Verstorbenen zu erleuchten. 

Der darauffolgende Tag, der 2. November, wird im Gedenken an alle Verstorbenen begangen. Es ist die Gelegenheit, die Hoffnung in die Wiederauferstehung und in das ewige Leben neu zu erfahren und zu bestätigen.  

« Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht daß ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Dies ist aber der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern daß ich es auferwecke am Jüngsten Tage. Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. »
(Johannes 6, 37-40)

Von Beginn des Christentums an entstand der Gedanke für die Verstorbenen zu beten auf völlig natürliche Weise in Zusammenhang mit der Wiederauferstehung und dem Versprechen eines Lebens nach dem irdischen Tod. Seit dem 10. Jhdt. entwickelte sich diese Idee zu einer Feier im Anschluss an Allerheiligen.

Sie bedeutet den Tod als Bestandteil des Lebens zu akzeptieren und nicht mehr als fatal wahrzunehmen. Der Tod ist nicht schlecht, nicht negativ, bedeutet nicht das Ende. Der Tod ist eine Etappe auf dem Weg zum ewigen Leben, ein Übergang im Gefolge des wiederauferstandenen Herrn Jesus Christus. Es tut wohl so an seine Verstorbenen zu denken; sie sind von uns gegangen und doch sind sie da. An diesem Tag bauen wir über das Gebet eine Brücke zwischen uns und unsere Verstorbenen, und erstellen einen geistigen Zusammenhalt. Beten wir für unsere Verstorbenen, für ihre Läuterung, und im Gegenzug beten sie für uns, um uns zu helfen, auf dem richtigen Kurs zu bleiben.

Gebet zu Allerheiligen

Gott, du teilst in deiner Kirche jedem seine Aufgabe zu.
Jeder kann dir in seinem Leben auf seine eigene Weise dienen
und so zur Vollkommenheit gelangen.
Wir gedenken der vielen heiligen Menschen,
deren Namen niemand weiß wie du,
und bitten dich:
Lass uns nach ihrem Vorbild unsere tägliche Aufgabe in Treue erfüllen,
und nimm uns beim Gericht auf in die Schar deiner Auserwählten.
Durch Christus, unsern Herrn.
Amen.

Gebet für die Verstorbenen

O Gott, Du Schöpfer und Erlöser der Menschen,
erlasse allen Deinen verstorbenen Dienern und Dienerinnen ihre Sünden,
damit sie durch unser Flehen jene Nachsicht erlangen, die sie immer erhofft haben.
Der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!
Herr, lass sie ruhen in Frieden.
Amen.