Das Fest von Fronleichnam wird im Ausland ‘Corpus Christi’ (engl., span.), ‘Corpus Domini’ (lat., ital.) oder ‘Fête-Dieu’ (franz.) genannt. Der deutsche Begriff stammt aus den mittelhochdeutschen Wörtern ‘vron’ (Herr) und ‘licham’ (Leib), bedeutet demnach ‘Herrenleib’.
Dieses katholische und manchmal anglikanische Fest wird am Donnerstag nach dem Tag der hl. Dreifaltigkeit gefeiert, 60 Tage nach Ostern. Oder am darauffolgenden Sonntag in manchen Ländern wie Frankreich, wo der Donnerstag kein gesetzlicher Feiertag ist.
Sein offizieller Name in der katholischen Kirche lautet ‘Hochfest des Leibes und Blutes Christi’ (lat.: Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi). Dieses schöne Fest zelebriert die reale Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie.
Von wo stammt das Fest?
Ursprünglich fand im Jahr 1263 im italienischen Bolsena ein Wunder statt. Ein böhmischer Priester namens Peter von Prag hatte eine Pilgerreise unternommen und war von Zweifel geplagt, insbesondere was die Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie anbelangt.
Während einer von ihm zelebrierten Messe gewann die Hostie zum Zeitpunkt der Konsekration eine rötliche Färbung. Blut tropfte. Der Priester unterbrach sofort die hl. Messe und brachte das konsekrierte Brot und den konsekrierten Wein in die Sakristei. Papst Urban IV. kam, um sich des Geschehens zu vergewissern.
Der Papst, ehemaliger Beichtvater der heiligen Juliana von Lüttich, begründete sodann auf ihren Rat das Fest von Corpus Domini am 8. September 1264.
Dieses Wunder wird im Fresko der Kathedrale von Orvieto in Italien dargestellt.
Tradition
Das Fronleichnamsfest wird von öffentlichen Prozessionen begleitet, in welcher die Hostie in einer Monstranz feierlich von einem Stationsaltar zum nächsten durch die Straßen getragen wird. Traditionsgemäß werden die Stationen mit aufwendig gestalteten Blumenteppichen geschmückt.
Die Heiligen und die Eucharistie
Bedeutende Heilige hatten eine besondere Verbindung zur Eucharistie. Als Beispiele seien hier der hl. Franz von Assisi, die hl. Klara oder der hl. Thomas von Aquin erwähnt. Diese drei Heiligen lebten ebenfalls im 13. Jahrhundert. Dem Jahrhundert, in welchem das Bolsena-Wunder stattfand. Später im 19. Jahrhundert wurde der hl. Pierre-Julien Eymard zum Apostel der Eucharistie.
Was man sich merken sollte
Das Fronleichnamsfest ehrt die reale Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus im Sakrament der Eucharistie. Es sollte dies eine zentrale Achse des Glaubens für jeden Katholiken sein. Zu Fronleichnam ist jeder Katholik eingeladen, Christus aufzusuchen, der im Messopfer bei der Konsekration von Brot und Wein gegenwärtig sein wird.
So ist nichts einfacher, als uns ebenfalls ihm, Christus, zu vergegenwärtigen: durch unsere Teilnahme an der hl. Messe!
Gebet für Fronleichnam
Hochgelobt und gebenedeit sei das allerheiligste Sakrament des Altares von nun an bis in Ewigkeit. Amen.
Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes. Du bist der Erlöser der Welt, der uns stärkt mit dem Brot vom Himmel.
Herr, bleibe bei uns, erfülle uns mit deinem Geist und führe uns zum Vater.
Amen.